Mittwoch, 4. Juli 2012

If you feel like runnin' today, you know I'd understand

und schon wieder hat mich die Vergangenheit eingeholt. Dabei war ich mir so sicher, dass ich es geschafft hatte, endlich mit ihr abzuschließen.
Ich wollte einfach nur nach vorne blicken und hoffen, nie wieder mit dem Mist und dem Schmerz konfrontiert zu werden.
Aber das es ausgerechnet in Rhodos auf einem Boot passiert.. darauf war ich noch weniger vorbereitet, als wenn ich zu Hause gewesen wäre..
Aber diese Ähnlichkeit war so verblüffend.. im 1. Moment dachte ich, es wäre er.. der Fluchtreflex, den ich mit der Zeit asgebildet habe, zeigte sofort Wirkung, ehe mir klar wurde, dass ich falsch lag...
Aber die Statur, "Frisur", Haarfarbe, sogar das Grinsen, das mir jetzt so verhasst ist, waren so gut wie identisch..
die einzigen Unterschiede.. eigentlich weiß ich nur, als er mich (mit dem gleichen Ausdruck in den Augen wie früher auch) angeschaut hatte, dass der Blauton ein anderer war und das er wesentlich blasser und älter war...
Trotzdem hat er es geschafft, den Schmerz wieder hervorzurufen ...
Aber als er mit seinem Kumpel zu uns kam und dieser angefangen hat, meine Mutter zu zulabern, ging fast gar nichts mehr.
Ich war bloß froh, dass mich meine fröhliche Fassade nicht im Stich gelassen hat, nicht mal, als er mich auf diese spezielle Art angegrinst hat ...
Am meisten jedoch hat mich der Wunsch gestört, dass ich ihn wiedersehen wollte und das Wissen, dass dies niemals möglich sein wird, da meine Mutter seinen Kumpel nicht wiedersehen wollte, was ich verstehen kann, immerhin hat sie einen Freund und weil er nicht aus Deutschland kommt, sondern aus England.

Also habe ich versucht, mich abzulenken und einfach die ganze Zeit jmd anderes beobachtet, bis wir gestern abgereist sind, was zusätzlich natürlich auch wieder ein Gefühl der Leere hinterlassen hat, weil ich nicht weiß, woran ich mich jetzt halten soll, da ich nicht wieder in diesem Strudel gefangen werden will und somit wieder die ganze Zeit der Vergangenheit hintertrauern muss.

Vielleicht hätte es gar nicht so weit kommen müssen, wenn ich eine Freundin bei mir gehabt hätte, denn sie wäre ein Anker gewesen, der mich auch zu Hause gehalten hätte. Aber würde ich jetzt drüber reden und alles zugeben - ich wäre verloren. Also bleibt mir nichts anderes übrig als zu schreiben und meine Gefühle stillschweigend mitzuteilen..

Und ja, ich weiß, dass klingt, als würde das eine 13-jährige schreiben und ich weiß, ich bin 16, was ebenfalls heißt, dass ich noch mein ganzes Leben vor mir hab, aber das heißt nicht, dass ich deswegen keine Probleme haben darf, da ich keinen Plan habe, wie ich sie umgehen kann und mich so "reif und erwachsen" soll, wie andere mich gerne hätten. Denn so bin ich nun mal. Ich kann es nur versuchen, ob es klappt, ist eine andere Sache. //

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