Man fängt mit dem neuen an.
Man ist gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt und denkt nur an das vorhergegangene, wenn es benötigt wird.
Oder?
Doch trotzdem habe ich das Gefühl, dass das Kapitel, mit dem ich 100% abgeschlossen habe, mich verfolgt.
Und ich kann mit 100%iger Gewissheit sagen:
Ich habe nicht zurück geblickt.
Im Gegenteil.
Ich habe die Augen offen gehalten, für etwas oder jemanden, der mir hilft, meine Geschichte in Richtung Happy End oder Tragödie weiterzuführen.
Und was finde ich? Dieselbe Person.
An einem total langweiligen Tag in den Sommerferien.
An einer Kreuzung, die ich fast täglich überquere, ohne das je etwas passiert.
Ich habe wie jeden Tag sonst, wenn ich an der Kreuzung stehe, mir die Autos und die darin sitzenden Personen angeschaut, zum Teil aus Langeweile, zum Teil aus Neugier.
Wie jeder Mensch es eigentlich tut.
Auf der Suche nach Unterhaltung.
Jedenfalls.. sah ich ihn. Etwa 4 Autos von mir entfernt.
Ich weiß, dass er mich gesehen hat.
Ich weiß, dass es ihm scheißegal war.
Ich weiß, dass ich mich für dieses andauernde Wirr-Warr hasse, dass in mir herrscht, wenn ich ihm begegne.
Diese Mischung aus Unbehagen, Hass und Sehnsucht.
Wie es scheint, ist es egal, wie viel Zeit vergeht.. Irgendetwas hat er in mir angerichtet, dass sich nicht rückgängig machen lässt.
Aber das Schlimmste daran ist:
Ich kenne ihn nicht.
Wenn ich könnte, würde ich rennen. Rennen, bis ich alles hinter mir gelassen habe.
Rennen bis an einen Ort, an dem ich neu anfangen kann.
Allein.
Wie kann etwas Unbekanntes soviel Schaden in einem anrichten?
Oder wünschen wir uns selber, dass es diesen Schaden anrichtet und man verursacht es im Grunde selber?
Brauchen wir nur jemanden oder etwas, dem/das wir die Schuld geben können?
Benutzen wir das nur als Ausrede?
Oder gibt es wirklich so etwas wie Schicksal, dass uns zwingt so zu handeln oder zu fühlen, wie wir es nun mal tun?

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