Donnerstag, 19. September 2013

If it hurts, you still care

Songzitat des Tages.
" And I'll just smile and make believe I don't feel a thing"
- Oh Well, Oh Well - Mayday Parade

 Ein Schock durchfuhr meinen ganzen Körper, als ich die Handschrift erkannte. Mein Magen zog sich zusammen und ich spürte, wie sein gesamter Inhalt nach draußen wollte.
Mit bebenden Fingern nahm ich den Umschlag von meinem Dad entgegen. "Will ich den überhaupt aufmachen?" , fragte ich und zwang mich zu grinsen, während ich versuchte die Tränen zu unterdrücken, die sich mit aller Kraft einen Weg ins Freie bahnen wollten.
Langsam stand ich auf. Der Boden unter mir schwankte, als ich in mein Zimmer ging und die Tür schloss. Ich setzte mich auf mein Bett und starrte den Brief an. Meine Gedanken schrien. Wieso kam dieser Brief? Es wäre alles so viel einfacher gewesen, wenn nichts passiert wäre. Ich will das nicht. Ich kann noch nicht.
Trotzdem tat ich es. Wie in Zeitlupe nahm ich ihn wieder hoch, es fühlte sich an, als würde der Inhalt Tonnen wiegen. Eine Karte fiel heraus. Klar, war ja immerhin mein Geburtstag..
Das ich nun doch endlich weinte, merkte ich erst, als mein Blick so unscharf wurde, dass ich den Inhalt nicht mehr lesen konnte. Ich ließ sie wieder fallen und umschlang meinen Körper mit meinen zitternden Armen und begann wie ein kleines Kind vor und zurück zu wippen, während ich darauf wartete, dass ich mich wieder beruhigte.
Ich versuchte es nochmal. Ich klappte die Karte auf und starrte die Schrift an, als wären es Hyroglyphen. Ich kam bis zum zweiten Satz, dann verschwamm mein Blick wieder. Ich weiß nicht, wie viele Anläufe ich gebraucht habe, bis ich alles gelesen hatte, aber als ich dann fertig war, wollte ich nicht mehr. Wieso hat sie das getan? Ich ließ meinen Tränen freien Lauf, froh, dass mein Dad kurz weggegangen war. Aber die Tränen reichten nicht. Ich brauchte mehr. Ich wollte Schmerz. Ich hielt das nicht aus. Ich war darauf nicht vorbereitet...


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