Freitag, 10. Januar 2014

Da sind keine Monster unter deinem Bett-Sie sind alle in deinen Gedanken

Songzitat des Tages:
" I'm sick of feeling cheap, cheated and abused "
- I Just Wanna Run - The Downtown Fiction

"Ergreif doch einfach die Hände, die dir gereicht werden! Du brauchst Hilfe" , mit besorgten Blick sah sie mich an.
Aber ich sehe keine Hände, da ist nichts. Leere, Dunkelheit. Ich weiß nicht, wonach ich greifen soll, ohne noch mehr Schmerzen zu erleiden , dachte ich und versuchte, die Träne aufzuhalten, die stumm an meiner Wange herunterperlte. Mein Blick war verschwommen, das Muster der Raufasertapete an der Decke, das ich sonst in diesen Momenten hypnotisierte, verschwunden. Irgendwie war ich jedoch froh, dass ich wieder weinen konnte, auch wenn ich es nie offen zuließ. Ich war schon schwach genug, heulen machte es da nicht besser.
Während ich versuchte, meinen zitternden Körper zu beruhigen, meine Hände unter meinem Körper begrub damit sie nicht meine Arme wieder zerkratzten, bat sie mich erneut darum, zu reden, wenn nötig auch zum Pschyologen zu gehen.
"Ich kann nicht" , sagte ich "Es geht einfach nicht. Man kann mir nicht helfen."
Worüber sollte ich reden? Ich weiß ja selber nicht was los ist. Schließlich verbat ich mir ja darüber nachzudenken, es würde alles schlimmer machen.
Die Katze hinter mir schnurrte gemütlich und friedlich vor sich hin und ignorierte uns, glücklich in ihrer Welt und ich wünschte mir, dass sie endlich aufhören würde zu reden, damit ich mich fangen, meine Mauer wieder hochziehen und so tun könnte, als hätte dieses Gespräch nie stattgefunden und wie das Fellknäuel die perfekte, glückliche Tochter spielen konnte.
"Was fühlst du für deine Mutter?" , fragte sie und schaute mir in meine vermutlich verschmierten Augen.
"Nichts.", antwortete ich - es war die reine Wahrheit, zumindest die Wahrheit, die ich mir einredete.
"Hass? Enttäuschung? Trauer?" , hakte sie nach "Das würde mich interessieren"
"Nichts" , wiederholte ich " Es ist einfach - neutral"
"Du bist mehr wert, als sie dir glauben gemacht hat. Entwickele dich nicht in das Klischee, in das sie dich reinpressen wollte. Du bist mehr wert."
Ich schloss die Augen, als ein Schmerz, lautlos und spitz wie ein Messer in meine Brust fuhr.
Schön wär's... schön wä'rs

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