Montag, 24. Februar 2014

I don't really know where I must go

Songzitat des Tages
"Somebody told me that I would be a dreamer for life"
- Lived A Lie - You Me At Six

Es nieselte als ich aus der Straßenbahn ausstieg. Langsam zwang ich mich vorwärts zu gehen, obwohl meine Beine sich wie Blei anfühlten und jeden Schritt unsäglich schwer war.
Wie einfach wäre es, sich einfach umzudrehen, die Straßenseite zu wechseln und wieder zurück nach Hause zu fahren.
Aber ich war kein Feigling, durfte es nicht sein. Eine Freundschaft stand auf dem Spiel.
Und auch wenn ich ihn noch nicht lange kannte, bedeutete er mir trotzdem viel - nur halt nicht auf diese Art.
Mit klopfendem Herzen stand ich schließlich vor der Haustür und suchte nach seinem Nachnamen auf dem Klingelbrett. Einige Sekunden schwebte mein Finger in der Luft ehe ich kurz den Knopf drückte.
Ein forsches "Ja?" erklang aus der Freisprechanlage und nach meinem kaum hörbaren "Hey, ich bin's" schnarrte schließlich die Tür und ich machte mich mit dem Fahrstuhl auf den Weg zu seiner Wohnung.
Als sich die Fahrstuhltür öffnete, stand er bereits in seiner offenen Haustür. Die Art, wie er dastand und er mich ansah, zeigte mir, dass es ihm nicht annähernd besser ging, als letzten Samstag.
Auch das Gespräch verlief nicht anders.
So viele angespannte Pausen, wären wir aneinander vorbeistarrten und nachdachten.
Immerhin waren wir uns einig, dass wir den Kontakt nicht abbrechen wollten, aber was dann?
Eine ungewisse Pause? Wir wussten beide, das kommt dem Kontakt abbrechen gleich.
Aber er konnte nicht sofort weitermachen wie bisher.. nicht mal in einer größeren Gruppe.
Es tat mir weh, zu sehen, wie er leidet, vor allem weil ich wusste, was ihn noch bedrückt und ein Teil davon zu sein, machte es noch schlimmer.
Auch wenn wir vorerst eine Lösung gefunden haben, es fühlt sich nicht richtig an...

Es war falsch zu glauben, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau immer möglich ist...

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